Hauptinhalt
Topinformationen
Boden | erinnert. Gewaltorte als Konfliktlandschaften in der Geschichtskultur (März 2020)
Dr. Andreas Stele, Jacqueline Meurisch (Uni Osnabrück) und Martin Koers (Gedenkstätte Esterwegen) bei der geodätischen Vermessung des Friedhofsgeländes [Foto: Uni Osnabrück)].
Bei explorativen Messungen untersuchen Dr. Andreas Stele und Prof. Dr. Christoph Rass durch Luftbildauswertung angesprochene Anomalien und ermitteln den Wirkungsrad des Georadars unter den spezifischen Bodenbedingungen im Emsland [Foto: Uni Osnabrück].
In diesem Jahr findet Ende August die erste Sommerschule des Projekts Boden | Spuren. Gewaltorte als Konfliktlandschaften in der Geschichtskultur statt, bei dem die Universität Osnabrück (Arbeitsgruppe Konfliktlandschaftsforschung: Prof. Dr. Christoph Rass/ Dr. Andreas Stele) mit der Gedenkstätte Esterwegen kooperiert. Das Ziel ist die Integration von geoarchäologischen Methoden in die Gedenkstättenarbeit.
Mitarbeiter*innen des Projekts haben nun erste Erkundungen und Vermessungen im Bereich der Kriegsgräberstätte Dalum durchgeführt. Dort werden im Rahmen der ersten Sommerschule mit zerstörungsfreien, geoarchäologischen Methoden die eigentlichen Grablagen von mehreren Tausend kriegsgefangenen Angehörigen der Roten Armee ermittelt, die in den Emslandlagern ermordert wurden und auf dem Areal begraben worden sind.
Dazu wird das Team aus Geoarchäologie, Geoinformatik und Geschichtswissenschaft gemeinsam mit den Teilnehmer*innen der Sommerschule zerstörungsfreie fernerkundliche und geophysikalische Methoden einsetzen, um die Grablagen erst zu lokalisieren und danach genau zu vermessen. Die Befunde sollten dann in ein digitales Modell der Kriegsgräberstätte eingebracht werden, das auch die Herkunftsregionen der Opfer repräsentiert.
Dr. Andreas Stele
Jacqueline Meurisch, BA
Prof. Dr. Christoph Rass